ZEIT
Alemanha |  1992 | Cor | 42′
Realização: Peter Nestler

O tempo é precioso, os velhos bem sabem. Os períodos de tempo mudam e o passado torna-se mais valioso. As memórias de infância, boas e más, tomam conta do pensamento. Estas memórias materializaram-se na arte dos idosos retratados neste filme. Encontramo-las nas suas pinturas e esculturas. Em ZEIT (TEMPO), Peter e Zsóka Nestler visitam sete artistas na Hungria, que tiveram vidas difíceis e ocupadas. Obviamente não receberam qualquer rendimento pelos seus talentos artísticos. Todas as suas histórias são de sobrevivência.

 

Text zur Sendung des Films ZEIT im 1. Programm des deutschen Fernsehens, ARD/SWF und zur Viennale 1997

Zeit ist kostbar, das wissen die Alten. Bei ihnen verschieben sich die Zeitläufe, und das Vergangene bekommt Gewicht. Erlebnisse der Kindheit, gute und schlechte, beherrschen das Denken, und bei den älteren Menschen, die dieser Film vorstellt, haben sie Gestalt angenommen, sind in Gemälden und Skulpturen erarbeitet, erschaffen worden. Die Filmemacher Peter und Zsóka Nestler haben in Ungarn sieben Künstler (vier Frauen und drei Männer) aufgesucht, die in der gängigen Kunsttheorie als Naive klassifiziert werden. Es wurden Begegnungen mit durchwegs starken Persönlichkeiten. Alle haben sie ein schweres und arbeitsreiches Leben hinter sich. Die Kindheit war oft von großer Armut geprägt. An eine gute Schule oder Förderung der künstlerischen Begabung war damals nicht zu denken. Es ging ums Überleben. Der Bildhauer János Repas träumte als Kind von einer Schreinerlehrstelle: er sollte unbedingt mit Holz arbeiten. Mit 14 Jahren schuftete er beim Straßenbau – für einen Lohn, der für das karge Essen reichte, aber nicht für eine Unterkunft. Als endlich die Zeit der Ruhe kam, die Kinder groß geworden waren und selbst schon Kinder hatten, als die geringe Pension und das Ersparte den Lebensabend sicherten, kam das Nachdenken, das Erinnern, das Fabulieren, das Erschaffen, die Kunst und die Poesie. Diese sogenannten Naiven mit ihrer reichen Lebenserfahrung, ihren Schicksalsschlägen, ihrem Überlebenskampf, entwickeln jetzt im Alter eine Schöpferkraft, die beispielhaft ist. Sie nutzen die kostbare Zeit, sie kosten sie aus.

 

Text written for the broadcast of the film ZEIT in the 1st program of German television ARD / SWF, and for the 1997 catalogue of Viennale.

Time is precious, the ancients know that. For them the times are shifting and the past is gaining weight. Experiences of childhood, good and bad, dominate the mind, and among the older people presented by this film, they have been worked and taken shape in paintings and sculptures. The filmmakers Peter and Zsóka Nestler have visited seven artists (four women and three men) in Hungary, classified as naïve in current art theory. These were encounters with consistently strong personalities. All had a hard and busy life behind them. Childhood was often marked by great poverty. At that time, a good school or promotion of artistic talent was out of the question. It was about survival. The sculptor János Repas dreamed as a child of a carpenter’s apprenticeship: he really wanted to work with wood. At the age of 14, he drudged with street work – for a wage that was enough for the barren food, but not for an accommodation. When at last the time of rest came, the children had grown up and even had children; when the low pension and their savings secured the retirement, it came the reflection, the memory, the fantasy, the creation, the art and the poetry. These so-called naive artists with their rich life experience, their strokes of fate, their struggle for survival, are now developing a creative power in old age that is exemplary. They use the precious time, relishing it until the end.

Peter Nestler (texto traduzido em português por Sílvia das Fadas no Jornal dos «Encontros Cinematográficos»)